Medizinische Definition:
„Nach dem internationalen Klassifikationsschema ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine umschriebene Lese- und Rechtschreibstörung vorhanden, wenn anhaltende und eindeutige Schwächen im Bereich der Lese- und Rechtschreibung nicht auf das Entwicklungsalter, eine unterdurchschnittliche Intelligenz, fehlende Beschulung, psychische Erkrankungen oder Hirnschädigungen zurückzuführen sind. In der ICD 10 wird zwischen einer Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0) und einer isolierten Rechtschreibstörung (F81.1) unterschieden (Weltgesundheitsorganisation, 2005).“ (Quelle: ICD-10)
Das bedeutet, das man nur von einer Lese-Rechtschreibstörung sprechen kann, wenn der Intelligenzquotient mindestens durchschnittlich oder sogar besser ist und gleichzeitig die Leistungen im Lesen und Schreiben unterdurchschnittlich oder schlechter sind. Diese Definition/Diagnose nach ICD-10 darf nur ein Kinder- und Jugendpsychologe stellen. Diese finden Sie in einem SPZ (sozial-pädiatrischen Zentrum) oder niedergelassen in eigener Praxis. Bei den Niedergelassenen sollten Sie zunächst erfragen, ob der Kinder- und Jugendpsychologe sich auf Kinder mit LRS spezialisiert hat.